Pride Marketing oder Prinkwashing?

Wie kommuniziert ein Unternehmen glaubwürdig Gender-Diversität und spricht queere Kunden richtig an? Wer kennt sie nicht, die alljährliche Rally rund um den Pride-Month Juni. Der Zeitpunkt an dem Unternehmen rund um die Welt wetteifern, wer am regenbogenbuntesten ist. Nur um – im ungünstigsten Fall kurz darauf – die LGBTQIA+-Flaggen wieder einzupacken, Kampagnen zu beenden und intern wie extern in den alten Trott zurückzufallen. Das heißt dann: der betroffenen Gruppe nicht näher zu kommen. Weiterhin wohlmöglich ungenau zu kommunizieren. Den Diversitäts-Aspekt in der eigenen Organisation richtig abzubilden. Der Vorwurf der Communities: Pinkwashing.

Simon Jaspersen

Redaktionsleiter / Berater Online Marketing,

Pretzlaw Communications

24.11.2022 • 5 min. Lesezeit

Queeres Marketing oder Diversity-Kommunikation?

 

Pride-Marketing. Ein fester Begriff in Werkzeugkasten vieler Marketeers. Wofür er steht und stehen kann, ist: divers. Einige Kampagnen gehen schwer in Richtung verkoofe, etwa wenn Rainbow-Motive einmal im Jahr Coca-Cola-Dosen zieren. Bei anderen Kommunikationen fragt man sich verwundert, welche Aussage eigentlich getroffen wird. Sollte doch eine offene Haltung der Gleichberechtigung gegenüber geschlechtlich oder sexuell nicht heteronormativ orientierten Menschen inzwischen für ALLE Unternehmen in hiesigen Breitengraden eine absolute Selbstverständlichkeit sein.

 

Wer einen Regenbogen auf Facebook zeigt, oder die Pride-Flagge hisst, kommuniziert in drei Richtungen: zur queeren Community, zur Gesamtgesellschaft und in die Institution selbst hinein. Dabei kann man eine Menge falsch machen. Im Weg stehen jede Menge Plattitüden und Klischees, aber auch Empfindlichkeiten und Unterscheidungen.

Über Zielgruppen, Bullshit-Bingo und Selbstverständlichkeiten

 

Wie kann man sinnvoll die eigene Gender-Diverstität bekunden? Wie trifft man hier den richtigen Ton? Ist die queere Community gar eine Zielgruppe? Und möchte sie überhaupt direkt angesprochen werden? Oder werden Regenbogenflaggen generell inzwischen eher als unnötig wahrgenommen?

Antworten auf diese Fragen zu finden, war unser Auftrag von einem namhaften Berliner Finanzdienstleister. Nur zu gern haben wir uns daraufhin ins Getümmel gestürzt. Wir haben Interviews geführt, Best Practices recherchiert und einen Workshop ausgerichtet, zu dem wir zahlreiche Personen aus der Community und dem Unternehmen zu uns in die Agentur einluden.

Mit offenen Augen durch die bunte Kommunikation

 

Das Ergebnis? Natürlich schön divers!

Nur so viel sei gesagt: Herausgekommen ist ein kompakter Bericht, mit vielen konkreten ToDos, Verbesserungsvorschlägen und Kommunikations-Ideen. Wir haben Begriffe sortiert, No-Go-Areas vermessen, die wichtigsten Meilensteine für einen glaubwürdigen Weg zu den Communities aufgestellt und auch hfestgestellt, dass es mitunter als Transgender-Person noch immer schwer sein kann, ein Konto zu eröffnen.

52 Gliederungspunkte und viele Seiten später hatten wir so viele Themen eingesammelt, wie man als  Unternehmen in der alltäglichen, professionellen und medialen Kommunikation besser werden kann. Und viele neue Aspekte konnten lokalisiert werden, die eine junge, aufgeschlossene Zielgruppe interessiert, egal ob sie selbst queer oder nicht-queer ist. Dinge, die man über sich berichten, oder für interne Fortbildungen verwenden kann. Auch wenn diese unternehmensintern oft so langweilig wie das Wort Diversitäts-Richtlinie klingen mag.

Sie würden gern wissen, welche das sind? Und wie sie für die eigene Unternehmung die Kommunikation rund um das Thema Gender-Diversity verbessern können? Für neue Kunden und ein besseres Morgen?

 

Sprechen Sie uns an, machen wir uns auf den Weg!

martin.pretzlaw@pretzlaw.de