Generation Gap: Erkenntnisse eines Azubis

Als Auszubildende durfte ich meine erste eigene Kampagne betreuen und stand direkt vor der Herausforderung „Generation Gap“. Wie ich dieses meisterte und für den Kunden ein passendes Produkt entwickelte.

Mara Brüggemann

Auzubildende,

Pretzlaw Communications

22.04.2021 • 5 min. Lesezeit

Generation Gap oder: Wie erkläre ich meiner Oma die Digitalisierung?


Als Azubi wird man oft gefragt, wie denn der Arbeitsalltag aussähe. Gerade als Auszubildende im Bereich Marketingkommunikation eine schwierige Frage wie ich finde. Denn ich kann meiner 76-jährigen Oma und meiner 22-jährigen Freundin nicht die gleiche Antwort geben. Meine Oma denkt, dass ich Waschmittelverpackungen gestalte, meine Freundin denkt, dass ich den ganzen Tag auf Instagram, Facebook und co. verbringe. Ganz grob sage ich immer: Ich mache Werbung. Ein Problem, das mit der Digitalisierung kommt und gerade meinen Beruf beeinflusst, ist die Generation Gap. Die Generation Gap (dt. Generationslücke) beschreibt die Kluft zwischen den Generationen, aktuell durch die Digitalisierung. Ich möchte meiner Oma und meiner Freundin vielleicht dasselbe mitteilen, muss das aber auf unterschiedlichem Wege tun, damit ich verstanden werde. Doch wie kommuniziert man dieselbe Botschaft an unterschiedliche Generationen?

Mein erstes eigenes Kundenprojekt


Vor dieser Herausforderung stand ich im letzten Hebst bei meinem allerersten Kundenprojekt, als mir Christian (kreativer Kopf und Geschäftsführer) begeistert erzählte, dass in Berlin Lankwitz ein Stadtteilzentrum entstehen würde, ein „Begegnungsort für die Menschen aus der Nachbarschaft und darüber hinaus“. Eine Eröffnungskampagne solle geplant und durchgeführt werden und ich hätte bei dem Projekt eine tragende Rolle. Meine anfängliche Nervosität schlug schnell in Vorfreude um, da ich mich auch privat für Wohlfahrts- und Sozial-Projekte engagiere. Umso schöner, wenn man das auch in die Arbeit integrieren kann.
Besonders interessant an der Arbeit der Stadtteilzentren ist der Versuch, die Generation Gap zu schließen, bzw. Sie möglichst klein zu halten. Sie bringen jung und alt zusammen, z.B. auch über digitale Themen und helfen so, die Spaltung unserer Gesellschaft aufzuhalten.

Generation Gap mit passenden Marketingmaßnahmen schließen


Dann ging es los: Im Oktober 2020 erfolgte der erste Kundentermin vor Ort, das Stadtteilzentrum SüdOst war da noch am Entstehen. Besuch auf der Baustelle, erste Kundenbesprechung: „An wen soll sich die Kampagne denn wenden? Wer ist die Zielgruppe?“ – „An alle Lankwitzer:innen. Und auch sonst an alle, die mitmachen wollen!“ Durch die große Zielgruppe ist das erstmal keine leichte Aufgabe. Wie kriegen wir das hin für Jung und Alt gleichzeitig?
Wir sprachen zunächst von Social-Media-Werbung, doch die ältere Generation erreicht man so nicht. Schnell war klar: Ein Mix aus Print und Online musst her, um die Generation Gap zu schließen.

Wegen Corona: Info- statt Eröffnungskampagne


Hinsichtlich des Eröffnungstermins im November 2020 war ich also in voller Aufregung. Nach Absprache mit unserem Creative Director setzte ich mich mit den Kolleg:innen zusammen und briefte sie. Danach fingen sie an zu gestalten, texten und zu programmieren. Leider machte uns das Virus dann einen Strich durch die Rechnung: Der Eröffnungstermin wurde zweimal verschoben. Nach Absprache mit dem Kunden, der sich genauso wenig geschlagen geben wollte wie ich, wurde dann aus der Eröffnungskampagne eine Infokampagne. Diese Infokampagne soll vor allem erklären, was ein Stadtteilzentrum ist.

Das Projekt nimmt Formen an


Unsere beiden Art Directors Mario und Florian gestalteten zwei sehr schöne Linien – eine plakativer, die andere persönlicher – und wir stellten sie dem Kunden vor. Die Präsentation war für mich ähnlich aufregend wie mein Geburtstag, wenn ich die Geschenke auspacken darf, denn auch ich sah die zwei Linien zum ersten Mal.
Nach der Entscheidung des Kunden und dem Umsetzen der Änderungen, recherchierte ich Druckereien und holte Angebote ein. Nachdem wir uns für das beste Angebot entschieden haben, ging das Plakat in den Druck. Parallel dazu wurde die Website programmiert. Eine sehr spannende Zeit für mich, denn ich konnte es gar nicht abwarten, endlich das fertige Ergebnis zu sehen.

Als erstes war die Landingpage fertig. Diese findet ihr hier >>

Pünktlich zum Umzug von der Neuen Schönhauser Straße an den Kaiserdamm sind auch die Plakate angekommen. Noch am Umzugstag inmitten der Kisten rollten wir die Plakate aus und bestaunten sie.

Von Plakat bis Styleguide: Unser Kunde ist aufgestellt für die Zukunft


Sobald alle Kisten ausgepackt waren, hing das Plakat als allererstes in der Agentur und wird seitdem von den Mitarbeiter:innen bestaunt, die auch in diesen Zeiten ab und an den Weg aus dem Homeoffice in unserer Büro finden.
Wenn ich vor dem Plakat stehe, bin ich schon etwas stolz auf meine erste eigenständige Arbeit. Zudem haben wir für das Stadtteilzentrum „Richtlinien zum visuellen Design“ entwickelt, sodass sie ggf. auch mit eigenen Grafikern tolle Werbemittel o.ä. in ihrem Corporate Design produzieren können.

Wir haben die Generation Gap gemeistert!


Abschließend kann ich sagen, dass ich mich freue bei diesem Projekt mitgewirkt zu haben. Ein Projekt, dass niemanden ausschließen, sondern im Gegenteil die Menschen näher zusammenbringen möchte.
Zu guter Letzt möchte ich mich für das Vertrauen bedanken, welches sowohl das Team des Stadtteilzentrums, als auch die Pretzlaws mir entgegengebracht haben. Ein solches Vertrauen ist nicht selbstverständlich, wie ich finde. Ich hatte viel Spaß bei der Arbeit und habe auch viel dazugelernt. Außerdem habe ich so ein Projekt, welches ich auch meiner Oma zeigen kann!

Auf weitere tolle Zusammenarbeit und eine baldige Eröffnung des Stadtteilzentrums!

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