Bürgerbeteiligung Berlin: Mit Social Media neue Wege gehen

Wie Social Media beim niedrigschwelligen Austausch mit Bürgern helfen kann.

Tatjana Kulpa

Redakteurin und Beraterin Social Media Marketing,

Pretzlaw Communications

16.03.2022 • 5 min. Lesezeit

Kann man mit Social Media Bürger zu mehr Beteiligung an relevanten Themen aufrufen? Die Kampagne „HIER IN BERLIN“ von visitBerlin wagt diesen Weg und setzt 2022 auf Blog und Instagram für mehr Bürgerbeteiligung in Berlin.

 

Bürgerbeteiligung auf Instagram – bequem von Zuhause

 

„Bürgerbeteiligung“, klingt für die Meisten erstmal nach Bürokratie, ein bisschen eingestaubt und vielleicht auch umständlich. Aber Bürgerbeteiligung ist wichtig. Für die Demokratie und die Entscheidungsträger der Politik sind Beteiligungsverfahren unabkömmlich: Was denken die Bürgerinnen und Bürger über den neuen Spielplatz, wie soll das Wohnprojekt im Kiez umgesetzt werden oder wie steht es mit den Plänen zum neuen Projekt eines Unternehmens, das vielleicht Einfluss auf den Lebensalltag von Anwohnern hat? Die Bandbreite der Bürgerbeteiligung und Beteiligungsverfahren ist ein weites Feld von Stadtentwicklung, Neubauvorhaben bis Straßenentsorgung sind die unterschiedlichsten Themen möglich.

 

Social Media als neue Welt für Beteiligung

 

Den Bürger zu erreichen ist auch nicht immer einfach, schon gar nicht in Zeiten von Corona. Die richtigen Informationen an den Bürger zu bringen, dazu nutze man bisher eher Veranstaltungen, Sitzungen, öffentliche Gremien, Straßenfeste. All diese Möglichkeiten waren mit Corona plötzlich vom Tisch oder kommen erst langsam wieder zurück. Und dennoch hat ein Umdenken stattgefunden. Längst wurde das Potential von Online und Social-Media für Bürgerbeteiligung entdeckt. Immer mehr Berliner Bezirksämter, der Senat oder andere Verwaltungsorgane setzen auf eigene Social Media Kanäle und wollen so ihre Themen auf schnellem und niedrigschwelligem Weg an die Bürger herantragen. Denn, auch wer die Bevölkerung über eine Befragung im Internet erreichen möchte, ist längst nicht so unmittelbar wie in Social Media. Hashtags leiten direkt zum Thema, prägnant formulierte Feedtexte veranschaulichen das jeweilige Thema und Videocontent veranschaulicht Fragestellungen und Herausforderungen. Die Kommentarfunktion bietet für User eine einfache und unmittelbare Interaktionsmöglichkeit für Bürgerinnen und Bürger.

 

HIER IN BERLIN: Initiative und Schnittstelle zwischen Anwohnern und Berlin Besuchern

 

Vor dieser Herausforderung stand auch die Initiative HIER IN BERLIN, ins Leben gerufen von visitBerlin. In der Vergangenheit setzte die Kampagne vor allem auf Begegnungen mit den Bürgern bei Kiezfesten und nutze dort die Gelegenheit zur Befragung und Kontaktaufnahme – ergänzt wird das Projekt durch eine Online-Meinungsbefragung. Ein neuer Kanal sollte her, digital und zeitgemäß. So entstand die Idee, einen Blog ins Leben zu rufen und die Themen von dort auf einen neugeschaffenen Instagramkanal zu übertragen. Ende 2021 wurden wir als Agentur Pretzlaw mit der Aufgabe betraut, für den neuen Blog und Instagram Content zu produzieren. Immer unter der Zielsetzung: Die Bürgerbeteiligung nicht aus den Augen zu verlieren, denn diese ist das zentrale Leitmotiv der Kampagne – egal, ob digital oder analog.

Tourismus und Bürgerbeteiligung in Berlin miteinander verknüpfen

 

Ziel der Kampagne ist es, das Miteinander und das Verständnis zwischen Berlinern und Besuchern zu stärken, zu verbessern und für das andere „Lager“ mehr Verständnis aufzubauen. Denn seit vielen Jahren schon prallen hier Welten aufeinander. Dort, wo der eine in Berlin wohnt, will der andere Urlaub machen, wo der eine seinen Alltag lebt, will der andere das Besondere erleben. Party, Müll, überfüllte Straßen oder Wohnungen, die als Touristenunterkünfte genutzt werden, reiben den Anwohner auf. Nicht nur HIER IN BERLIN versucht hier Brücken zu bauen. Auch die Stadt selbst ist im Austausch mit den Berlinern, hat ein neues und verträglicheres Tourismuskonzept erarbeitet und versucht in der Stadtentwicklung beiden Seiten Rechnung zu tragen.

 

Spannende Storys und Beteiligung zusammenbringen

 

Pretzlaw Communications will in der Arbeit für HIER IN BERLIN diesen Anforderungen verbinden. Gemeinsam mit dem Kunden haben wir ein umfangreiches Kommunikations-Konzept erarbeitet, das dazu führen soll, die Berliner Tourismusbranche und alles was mit ihr zusammenhängt, nicht nur als Störfaktor wahrzunehmen, sondern als das, was sie auch für viele Berliner Bürger ist: Arbeitgeber, Platz für Kultur und auch die Möglichkeit, die eigene Stadt selbst neu zu erleben und neue Dinge zu entdecken und auszuprobieren. Dazu zeigen wir verschiedene Akteure aus Tourismus, Stadtentwicklung, Kiezleben oder Initiativen. Der erste Blogbeitrag führt in den Berliner Regenbogenkiez, einem weltweit bekannten Partykiez, aber eben auch Heimat, Wohn- und Arbeitsort für Berliner. Mit dem Projekt „Nachtbürgermeister“ haben wir exemplarisch eine der vielen Kiezinitiativen gezeigt, die sich für ein besseres Miteinander einsetzen – ganz so, wie es die Kampagne auch vermitteln möchte.

 

Social Media Marketing für mehr Bürgerbeteiligung

 

Über Social Media bieten wir zusätzlichen Content, nutzen die Reichweite von Videocontent und wollen so die Instagram-User auf den Blog lenken. War Instagram früher nur ein Ort der perfekten Bilder, ist es heute auch Informationsplattform und bietet viele unterschiedliche Möglichkeiten mit Follower in Kontakt zu treten, aktiv nach Meinungen zu fragen und die Beteiligung von Bürgern einzufordern. Diese Mechanismen nutzen wir auch für den Instagram-Kanal von HIER IN BERLIN. Gestartet sind wir Ende 2021 mit schlagwortartigen Aussagen aus der letzten Bürgerbeteiligung-Umfrage und konnten – trotz der kleinen Reichweite des neuen Social Media Kanals -eine Engagementrate von fast 300 Prozent erreichen. Ein guter Einstieg in das Social Media Marketing für unseren neuen Kunden. Und ein gutes Zeichen dafür, dass Bürgerbeteiligung auch in den sozialen Medien funktionieren kann.

 

 

Sprechen Sie mit Tatjana über Ihre Social-Media-Kommunikation. Schreiben Sie einfach eine kurze Mail: tatjana.kulpa@pretzlaw.de

Noch mehr spannende Themen finden Sie in unserem Pretz-Blog >>